Alle Vorträge des Symposiums können in dieser Publikation vollständig angesehen und im Originalton gehört werden (siehe auch Vorwort des ONKODIN-Herausgebers).
Vorwort der Veranstalter
Sehr geehrte Frau Kollegin,
sehr geehrter Herr Kollege,
die Diagnose, Prognoseabschätzung und Behandlung myelodysplastischer Syndrome haben in den vergangenen Jahren einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen. Der Übergang von der FAB-Klassifikation zur WHO-Klassifikation ist von den klinisch tätigen Hämatologen angenommen worden. In diesem Jahr wird bereits die 2. überarbeitete Auflage der WHO-Vorschläge veröffentlicht. In den letzten Jahren haben sich zudem erhebliche Verfeinerungen in der Prognoseabschätzung myelodysplastischer Syndrome ergeben, die unter anderem federführend in der Deutschen MDS-Studiengruppe erarbeitet worden sind. Schließlich sind bedeutende Fortschritte in der Therapie zu verzeichnen gewesen: Durch neue Eisenchelatoren wurde die supportive Therapie erleichtert, bei Niedrig-Risiko-MDS-Patienten haben immunsuppressive und immunmodulatorische Ansätze sowie der Einsatz epigenetischer Behandlungsstrategien neue Therapieoptionen eröffnet. Patienten mit aggressiveren Verlaufsformen profitieren von demethylierenden Substanzen ebenso wie von der Verschiebung der Altersgrenze für die allogene Blutstammzelltransplantation über die Grenze von 60 Jahren hinaus. Diese Entwicklungen wollen wir beim 2. Deutschen MDS-Forum mit Ihnen beleuchten und diskutieren. Exzellente Referenten werden die aktuellen Möglichkelten aufzeigen, mit deren Hilfe sowohl die Lebensqualität als auch das Gesamtüberleben unserer Patienten verbessert werden kann. Unser Symposium soll aber auch Kontroversen aufzeigen und eine Diskussion stimulieren, die die Leitpfade der MDS-Behandlung besser verständlich erscheinen lässt.