Deutsches MDS-Forum 2010 - Wo wir stehen & wohin wir gehen
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Therapie bei Hochrisiko-MDS

Epigenetische Therapien - nur ein neuer Modetrend?

Abstract | Vortrag
Autor: Prof. Dr. med. Ulrich Mahlknecht, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg
Quellenangabe: Deutsches MDS-Forum 2010, Göttingen
Stand: 20.09.2010

Maligne Erkrankungen gehen in der Regel mit einer Fehlregulation der Genexpression einher. Während genetische Läsionen, die irreversibel sind, über viele Jahre hinweg im Fokus der Krebsforschung standen, werden zunehmend aberrante epigenetische Veränderungen, die teilweise reversibel sind, mit als Schlüsselereignisse im Rahmen der Pathogenese zahlreicher Krebsarten in Erwägung gezogen. Epigenetische Modifikationen werden vor allem durch Prozesse bestimmt, die auf DNA-Methylierung und/oder die posttranslationale Modifikation von Histonen Einfluss nehmen. Dabei bleibt die genomische DNA-Sequenz selbst unverändert, während diese epigenetischen Modifikationen sich auf bestimmte Muster der Genexpression auswirken, die letztlich über viele Zellteilungen weitergegeben werden können. Aufgrund ihrer potentiellen Reversibilität stellen epigenetische Veränderungen hochinteressante innovative therapeutische Zielstrukturen für die Entwicklung neuer Strategien zur Behandlung maligner Erkrankungen dar, zumal sie trotz guter Wirksamkeit ein verhältnismäßig mildes Nebenwirkungsprofil erkennen lassen. Obgleich die Wirkung zahlreicher Verbindungen, welche auf die Methylierung genomischer DNA und die posttranslationale Modifikation von Histonproteinen Einfluss nehmen, an malignen Zellen verhältnismäßig gut untersucht ist, gibt es kaum Daten zu ihrer Wirkung an gesunden Zellen.

Der Stellenwert epigenetischer Therapiestrategien und neuartiger Entwicklungen in diesem Bereich bei der Behandlung benigner und maligner Erkrankungen soll in diesem Vortrag präsentiert und diskutiert werden.



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