Kurzfassungen
Sitzung II
3. R. Stauder; Alter, Geschlecht, Quality of Life
Am höheren Alter führt kein Weg vorbei: mehr als die Hälfte der MDS PatientInnen ist älter als 75 Jahre. Mit der demographischen Entwicklung in Europa wird es zudem zu einer deutlichen Zunahme an älteren MDS-Patienten kommen. Die Therapieplanung bei Älteren sollte neben dem chronologischen Alter auch die altersbezogene Lebenserwartung und Genderaspekte berücksichtigen. Neben dem Gesamtüberleben und der Reduktion des Transfusionsbedarfs stellen der Erhalt und die Verbesserung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität (QoL) einen wesentlichen Endpunkt therapeutischer Optionen dar. Im Gegensatz zu anderen Tumorerkrankungen sind jedoch Daten zur QoL bei MDS rar. In den letzten Jahren wurden wirksame und gut verträgliche Arzneimittel wie Erythropoese-stimulierende Faktoren, Deferasirox, Azacitidin oder Lenalidomid entwickelt, von denen auch und gerade Ältere profitieren. Diagnostischer und therapeutischer Nihilismus ist bei Älteren MDS-Patienten daher nicht angebracht. Auch die "Altersanämie" sollte nicht als physiologisch angesehen, sondern abgeklärt werden. Die strukturierte Erfassung der QoL im Assessment wird dazu beitragen, den Impact der MDS-Erkrankung auf Patienten zu erfassen und einen wichtigen Parameter in der ganzheitlichen Beurteilung und Therapieplanung gerade bei Älteren darstellen.
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