Abb. 1: Die Dysplasiemerkmale der Granulopoese - hier evtl. nur 2 Kernsegmente, verminderte Granulation - sollen in dieser Bildserie keine weitere Beachtung finden.
Autor: W. Gassmann | Bild-/Ton-Vortrag siehe hier
Institution/en: St.-Marienkrankenhaus Siegen, Siegen
Serie zuletzt geändert am: 28.11.2006
Quellenangabe: Deutsches MDS-Forum - Dresden 2006
Beschreibung/Beurteilung der Bildserie: Bei der Blastenzählung ist es nicht immer einfach, Blasten eindeutig zu bestimmen. Welche Zelle zählt man als Blast, welche als Promyelozyt?
Bei diesem Fall ist der Prozentsatz der Blasten im Knochenmark letztlich schwierig einzuordnen und entsprechend vorsichtig zu beurteilen (wahrscheinlich mehr als 20%). Die Diagnosestellung muss im Kontext von Genetik, Alter, Klinik usw. erfolgen.
Abb. 1: Die Dysplasiemerkmale der Granulopoese - hier evtl. nur 2 Kernsegmente, verminderte Granulation - sollen in dieser Bildserie keine weitere Beachtung finden.
Abb. 5: Wahrscheinlich ein Blast; es ist nicht ganz sicher, ob diese Zelle überhaupt zur myeloischen Reihe gehört - sie hat einen gebuchteten Kern, evtl. monozytär?
Abb. 7: Es ist unklar, ob man diese Zelle als Blast zählen darf, weil sie ein relativ weites Zytoplasma hat, sich deutlich von den anderen Blasten unterscheidet und eine perinukleäre Aufhellung besitzt, welches das wichtigste Merkmal ist, das einen Promyelozyten definiert.
Abb. 9: Der Kern dieser Zelle liegt nur etwas exzentrisch, eine Granulation, unscharfe Aufhellung - damit sind die Promyelozyten-Kennzeichen nicht eindeutig; wahrscheinlich ist diese Zelle als Blast zu zählen.
Abb. 10: Es ist eine perinukleäre Aufhellung an der Pfeilspitze erkennbar. Diese Zelle wird nach Erfahrungen des Autors mit Ringversuchen von Befundern teils als Blast, teils als Promyelozyt bezeichnet werden.
Abb. 12: Diese Zelle könnte man sowohl als Blast als auch als Promyelozyt bezeichnen.
Kriterien, welche einen Promyelozyten definieren: perinukleäre Aufhellungszone, mehr als 15 bzw. 20 Granula im Zytoplasma sowie exzentrisch liegender Kern.
Sind diese Kriterien hier gegeben? Die perinukleäre Aufhellung ist nur angedeutet, nicht eindeutig; nur fünf Granula; der Kern liegt aber exzentrisch.
Weitere Aspekte: Der Kern ist unrund (was eher für einen Promyelozyten spräche); die Nukleoli sind aber suspekt; die Zelle hat eine ausgeprägte Basophilie, was für einen Blasten spricht.
In der Zusammenschau mit den anderen Blasten könnte diese Zelle als Blast gezählt werden (weil die Kriterien eher eine Tendenz zu dieser Einschätzung zeigen), obwohl auch einige Kriterien für einen Promyelozyten sprechen. Die Kern-Plasma-Relation hat für einen Blasten etwas viel Zytoplasma.
Man kann diese Zelle im Kontext der anderen gesehenen Blasten beurteilen und als Blast zählen oder - wenn man die Kriterien streng anlegt (je nach Schule) - sie nicht als Blast zählen.
Abb. 13: Hier ist die perinukleäre Aufhellung kaum sichtbar, aber noch angedeutet vorhanden; es sind hunderte Granula zu sehen, was ein Kriterium für einen Promyelozyten ist; der Kern ist relativ rund, was eher für einen Blasten spräche.
Abb 18: Diese Zelle darf man nicht als Blast zählen, da eine eindeutige perinukleäre Aufhellung zu sehen ist; sie enthält auch viele Granula.